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Allergie – eine Krankheit macht Karriere

Heuschnupfen ist für viele ein Übel im Frühjahr. Der Körper reagiert z. B. gegen Blütenpollen mit einer überschießenden Reaktion. Dagegen kann man sowohl den Kontakt mit den Auslösern (Allergenen) meiden, als auch die Symptome gezielt behandeln.

Allergie-Saison

Mit den ersten Sonnenstrahlen und Blütenknospen kommt sie wieder die Zeit der tränenden Augen und Niesattacken. Jeder zehnte Bundesbürger leidet unter Heuschnupfen.

Andere reagieren ganzjährig auf Nachbars Katze oder die Nuß im Frühstücksmüsli allergisch. Weltweit nimmt die Zahl der Allergiker stetig zu. Warum das so ist, darüber ist sich die Forschung nicht im Klaren. Umweltverschmutzung, aber auch übertriebene Hygiene, gilt als mögliche Ursache.

Einig ist sich die Wissenschaft, dass bei der Entstehung einer Allergie die Vererbung eine massgebliche Rolle spielt.

Fehlalarm in derAbwehrtruppe

Es ist ganz normal und gesund, wenn unser Immunsystem bei Kontakt mit gefählichen Fremdstoffen wie Bakterien, Viren oder Parasiten Alarm schlägt und seine Abwehr mobilisiert. Spezielle weisse Blutkörperchen greifen die Eindringlinge an, produzieren passgenaue Antikörper gegen den Feind und unser Organismus ist lebenslang gegen den betreffenden Krankheitserreger geschützt. Unser Körper wird sensibilisiert – für den Menschen geschieht das völlig unbemerkt.

Bei einer Allergie produziert unser Immunsystem mehr Abwehrstoffe als benötigt werden. Dieses Übermaß führt zu einer Fehlreaktion in unserem Organismus mit fatalen Folgen. In bestimmten Geweben und Organen kommt es zu Entzündungsprozessen, die je nach Allergietyp unterschiedlich ausfallen. Betroffen sind vor allem die Schleimhäute von Auge, Nase, Bronchien, Darm sowie die Haut.

Heuschnupfen- woran ich ihn erkenne

Pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling ist er wieder da. Auslöser dafür ist nicht das Heu sondern der Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Kräutern. Die Erkrankung tritt meist zwischen März und September auf während des Pollenfluges.

Allergologen bezeichnen diesen Schnupfen als saisonale Rhinitis. Es ist keine infektiöse Heuschnupfen ist die Kombination mit einer Bindehautentzündung am Auge, mit Niesattacken, laufender, später verstopfter Nase.

Einschränkung des Geruch- und Geschmacksinns, aber auch Kopfschmerzen und Müdigkeit sind typische Beschwerden. Viele Betroffene halten diese Erkrankung für einen ganz normalen Schnupfen. Eins ist jedoch sicher: Heuschnupfen ist keine harmlose Erkrankung sondern muss behandelt werden.

Allergischer Dauerschnupfen

Diese Form der Allergie übt auf Betroffene einen ganzjährigen Leidensdruck aus. Ursache für diesen Dauerschnupfen sind vor allem Schimmelpilze, Tierhaare und Hausstaub. Verantwortlich für die Hausstauballergie ist die Hausstaubmilbe, die sich von Staub und Hautschuppen ernährt. Nicht die Milbe, sondern ihre Ausscheidungen, verursachen die Allergie.

Was passiert wenn nicht behandelt wird

Jeder allergische Schnupfen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die ständig gereizte Nasenschleimhaut ist für Infektionen besonders anfällig. Die Entzündungen können sich schliesslich auf die Nasennebenhölen oder das Mittelohr ausbreiten. Chronischer Kopfschmerz, Hörschäden oder eine allgemeine Schwächung des Immunsystems können mögliche Folgen sein. Unbehandelt wandert die Alllergie bei etwa 30% der Fälle vom Nasen-Rachen-Raum hinunter in die Luftröhre und die Bronchien. Tritt dieser befürchtete „Etagenwechsel“ ein, wird aus der lästigen Tropfnase eine schwere Lungenkrankheit das Asthma bronchiale. Eine frühe und konsequente Behandlung ist deshalb sehr wichtig

Wie lässt sich eine Allergie behandeln

1. Vermeidung

Die sicherste Therapie besteht darin, alle krankmachenden Allergene zu meiden. Dazu muss man seine Allergieauslöser kennen. Ein Abgleichen der Symptome mit dem Pollenflugkalender kann erste Anhaltspunkte bringen. Um den Auslöser des allergischen Schnupfens exakt zu bestimmen ist ein Allergietest erforderlich.

2. Gewöhnung

Ist ein Allergiker gegen nur einen oder wenige Allergene sensibel, so kann eine Hyposensibilisierung erfolgreich sein. Dabei werden dem Patient seine typischen Allergene in steigender Dosis verabreicht bis er keine bzw. nur noch wenig allergische Reaktionen zeigt.

3. Symptombehandlung

Gegen die juckenden und trändenden Augen, die laufende Nase oder die Luftnot gibt es natürlich gute Medikamente, viele davon freiverkäuflich. Zuerst sollte immer lokal behandelt werden, d. h. mit Augentropfen oder Nasenspray. Wenn bei Ihnen ärztlich ein saisonaler Heuschnupfen festgestellt wurde, gibt es neuerdings verschiedene cortisonhaltige Nasensprays gegen die Entzündung rezeptfrei zu kaufen.

Erst wenn die lokale Behandlung nicht hilft kommen Tabletten zum Einnehmen zum Einsatz.

Bei allergischem Asthma ist immer ein Arztbesuch notwendig (Artikel Asthma)

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