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Prostata

Wozu braucht Mann sie?

Die gesunde Prostata oder Vorsteherdrüse hat die Größe einer Kastanie und wiegt ca. 20-25 g. Sie gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen und umschließt ringförmig die Harnröhre. Neben Bindegewebe und glatten Muskelfasern besteht sie aus 30-50 Einzeldrüsen. Die darin erzeugte Flüssigkeit sichert den Samenzellen die Fortbewegung und Ernährung. Die Muskulatur nimmt eine Pumpfunktion wahr.

Erkrankungen der Prostata

Eine Entzündung der Prostata (Prostatitis) äußert sich durch häufigen Harndrang, einen schwachen Harnstrahl, starke Schmerzen im Dammbereich und häufig auch Fieber.

Relativ unbemerkt sind zumindest am Anfang die Vergrößerungen der Prostata.

Hier wird unterschieden zwischen den gutartigen Vergrößerungen (Benigne Prostatahyperplasie) und dem Prostatakrebs.

Vorsorge gegen Prostatakrebs

Prostatakrebs ist in Deutschland die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Jährlich werden über 30.000 neue Fälle registriert. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren.

Wichtig ist es, die ab dem 45. Lebensjahr einmal jährliche Früherkennungsuntersuchung beim Urologen wahrzunehmen.

Zusätzlich kann der PSA-Wert im Blut bestimmt werden. Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, welches in der krebskranken Prostata vermehrt produziert wird. Der Test allein ist aber nicht aussagekräftig, sondern muß durch weitere ärztliche Untersuchungen abgeklärt werden. Der PSA-Normalwert liegt bei 0-4 ng/ml. Karzinomverdächtig sind Werte über 10 ng/ml über einen längeren Zeitraum.

Ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata gefährlich?

Fast alle Männer sind im Alter davon betroffen. Zwischen 40 und 60 ist es jeder zweite Mann, bei 80-jährigen fast jeder.

Nicht immer verursachen diese gutartigen Vergrößerungen sofort Beschwerden. Die Harnröhre wird mit der Zeit eng und enger. Am Anfang kommt der Harnstrahl ein bißchen später und etwas schwächer. Man muß häufiger, auch nachts Wasser lassen. Nach der Entleerung kommt es zum Nachtröpfeln.

Durch die Ermüdung der Blasenmuskulatur kann später der Widerstand der Prostata nicht mehr überwunden werden. Restharn verbleibt in der Blase und kann zu Entzündungen bis hin zu Nierenschäden führen.

Spätestens jetzt sollte der Arzt konsultiert werden.

In seltenen Fällen ist auch eine völlige Harnsperre möglich, die sehr schnell mit einem Katheter durch den Arzt behoben werden muß.

Therapie der Prostata-Beschwerden

Die Behandlung kann medikamentös oder operativ erfolgen. Wirksam sind sowohl pflanzliche freiverkäufliche Arzneimittel bei eher leichteren Beschwerden als auch verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Bei letzteren gibt es zwei Wirkstoff-Gruppen. Die sogenannten Alpha-1-Rezeptorenblocker wirken über eine Verminderung der Muskelspannung, die 5-Alpha-Reduktasehemmer wirken hormonell auf die Größe der Drüse.

Die Operation ist bei sehr starken Beschwerden angezeigt. Nach einem solchen Eingriff ist ein intensives Training des Beckenbodens und der Schließmuskel wichtig, um die vorübergehende Inkontinenz in den Griff zu bekommen.

In dieser Zeit können Hilfsmittel bei Blasenschwäche[LINK Blasenschwäche] nötig sein.

Pflanzliche Prostatamittel

Gerade im Anfangsstadium sind pflanzliche Mittel empfehlenswert. Dabei finden Medikamente aus Brennessel, Sägepalme, Kürbis, Roggenpollen und Phytosterol-Gemische Anwendung. Pflanzliche Mittel bessern die Beschwerden, können aber die Vergrößerung der Prostata nicht beheben. Alle diese Mittel werden von den Krankenkassen nicht mehr erstattet.

Brennessel

Die wirksamen Bestandteile für die Prostatatherapie finden sich hauptsächlich in der Wurzel. Brennesselwurzel gibt es hoch dosiert den Extrakt der Wurzel in Kapsel- oder Tablettenform. (z. B. Prostaforton® uno)

Die Tagesdosis sollte umgerechnet bei 4 bis 6 g Brennesselwurzel liegen.

Diese Dosis bewirkt eine erhöhte Harnmenge pro Toilettengang, einen gesteigerten Harnfluß und weniger in der Blase verbleibender Restharn. Die Anzahl der Blasenentleerungen normalisiert sich.

Sägepalme

Die Sägepalme ist eine Buschpalme an den Küsten Nordamerikas. Medizinisch verwendet werden Extrakte aus den reifen, getrockneten Früchten der Sägepalme. Diese wirken hemmend auf wachstumsanregende Stoffe, entzündungshemmend und gewebsabschwellend. (z. B. Prostagutt® uno)

Besonders effektiv ist die Kombination mit Brennesselwurzelextrakten. (z. B. Prostagutt® forte)

Kürbis

Die Kürbissamen enthalten Inhaltsstoffe, die die Blasenfunktion stärken und den Harndrang vermindern können. Daher kann Kürbissamen allein nicht nur bei Prostatabeschwerden sondern auch bei einer Reizblase von Frauen angewendet werden. (Granufink®)

Für Prostatabeschwerden wird eine Kombination mit anderen o. g. Pflanzen empfohlen. (z. B. in Granufink® Prosta)

Bin ich (schon) betroffen?

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